Beiträge von Bierbar Süd

    Zitat von Panzergeneral

    Wir waren einfach zu brav und wie auch andere unerfahren.

    Sowas gab es ja Bis dahin noch nicht. Wir würden förmlich überrumpelt.

    Panzergeneral, unsere beiden Geschäftsführer können den DFL-Geschäftsführer, die Redaktionschefs der großen Zeitungen, der ARD, des ZDF, von sky etc., oder einflussreiche Kollegen wie Watzke nicht mitten in der Nacht anrufen. Nicht, weil sie zu brav oder unsicher hierzu wären, sondern einfach weil sie derlei Telefonnummern nicht besitzen. Sowas nennt man Netzwerk.

    Sicherlich bekommen die Verantwortlichen bei Bayern oder Dortmund mehr Geld als Becker und Wehlend, weil sie sich auch von dem Virus, so neu das eben auch gewesen sein mag, nicht haben überrumpeln lassen: die Bundesliga ging ja sehr schnell wieder online. In der Regel erkennt der Geschäftsmann das, was geschäftsschädigend ist sehr schnell.

    Kompliziert war das in dem Fall nur, weil die Regierung noch am Abwägen war, welche Teile der deutschen Wirtschaft in den sauren Apfel zu beißen haben würden, um die Gesamtbilanz zu schonen.

    Solange das Geschäft brummt, reden alle Macher von der »schönsten Nebensache der Welt«, um davon abzulenken, was man damit hauptsächlich verdienen kann. Irgendwie hat seit dem niemand mehr das Märchen von der »schönsten Nebensache der Welt« vorgetragen.

    Nicht, dass es mich wunderte, oder gar enttäuschte, aber erwähnenswert ist es doch hin und wieder: Dem FC Bayern steht die gesamte Bandbreite medialer Einflussnahme zur Verfügung, um der Öffentlichkeit die eigenen Personalsorgen aufzutischen. Man macht Druck, um eine Ausnahme im Spielbetrieb zu erwirken. Unsere viralste Waffe dazumal war ein weinender Löwe in Kiel, als das Kind längst in den Brunnen gefallen war.

    Dass der DFB bisher nicht eingeknickt ist, wird damit zu tun haben, dass man allergrößte Angst vor den nächsten Wochen hat. Nie hatte die Rede von der Bedeutung eines breiten Kaders mehr Gültigkeit. Der Virus wird wieder zum Zünglein an der Waage. Vielleicht sollten wir gar keinen Spieler in der Winterpause abgeben.

    Die Himbeere ist nicht geschminkt oder aufgehübscht. Sie ist ein Überbleibsel. Eine Hülle. Eine Gewohnheit in den Wechseljahren, bei der sich eine gewisse Unlust breitmacht. Und man selbst wieder ist zu faul, etwas beizutragen und wird gerechterweise bestraft durch Langeweile.

    Hinzukommt, dass das Leberwurstige zunimmt. Das Problem ist ja nicht das Politische oder Polemische. Das Problem sind diejenigen, die das Politische oder das Polemische nicht aushalten und meinen, das läge daran, dass das Politische an sich bereits garstig ist.

    Sicher ist es schade, dass man sich nicht mehr vollpflaumen oder sich zum Obst machen will wegen einer Himbeere. Aber Friedeburger, ist es nicht mindestens unhöflich, wenn nicht gar unschicklich, Leute aus dem Grund aufzusuchen, um sich mitzuteilen, dass man sich bei ihnen langweilt?

    Jetzt bin ich sehr mit Euch erschrocken. Es gibt eine Idiotenquote bei Ultras St. Pauli? Oha. Ich würde deswegen keiner Gruppe abraten, allgemeingültige Ansprüche zu formulieren. Und natürlich steht ein Anspruch stets über dem, der ihn zu unterlaufen gedenkt.

    War das der radikale Flügel der Basis, der sich da in München kundtat? Und dieses nur konnte, weil von 300.000 Mitgliedern nur knapp 1.000 anwesend waren? Fehlten hier die grundeinverstandenen Mitglieder als Plüschpuffer, als Resonanzboden für die Mächtigen, als demokratisches Puschel? Jene Grundeinverstandenen, die sich einmal einen Steuerhinterzieher zum Präsidenten gewählt haben? Einen Heoneß, der bis heute noch nicht versteht, das jeder seiner Wurstlaster über staatlich finanzierte Autobahnen fährt oder dass seine Sekretärin in einer Schule das Lesen und Schreiben gelernt hat.

    Katar ist so offensichtlich böse, dass es einfach ist, sich daran zu empören, ohne gleichzeitig das Gesamt infrage stellen zu müssen. Aber will man daraufhin den anderen Sponsoren zu genau auf die Lieferketten gucken? Will man mal nach Tipico-Skandal googlen oder besser prinzipiell überlegen, ob ein Verein sich mit Wettspieldealern gemein machen sollte?

    Der Rubel muss rollen. Wenn es passt, dann mit demokratischem Trallala, wenn nicht, dann gilt der einzig wahrhafte Satz dieses Abends: »Das ist hier keine Demokratie«. Danke für die ehrlichen Worte.

    Kopiert von hier wegen Fortlauf der Diskussion. ***

    Es wird ja oft gedacht, dass wir die Sau sind, die besonders gern durchs Dorf getrieben wird. Es geht aber den Presseproduzenten, die für ihre Interessen schreiben lassen, ganz allgemein nur immer um Delegitimierung der Ansprüche der Fans. Man hat nichts gegen uns im Speziellen. Die Ansprüche der Fans (bezahlbare Tickets, einheitliche Spieltagtermine, Mitbestimmung) stören den Kommerzbetrieb. Dafür wirft man alle in einen Sack. Ich liebe die FAZ immer wieder dafür, dass sie ihren Klassenstandpunkt ungeschminkt mitteilt - Beispiel Eintracht Frankfurt:

    »Aber auch Fischer [Eintracht-Präsident] fällt seit Jahren durch eine eher unreflektierte Fannähe und -liebe auf. Sie ist ein Grund für seine Jahrzehnte andauernde Machtperiode. Aber auch ein Faktor für das, was außer Kontrolle geraten ist. Dabei ist es ganz einfach: Gewalt bleibt Gewalt – ganz egal, in wessen Namen sie ausgeübt wird. Die Eintracht wäre gut beraten, dies vor der Rückkehr der Ultras in die Kurve zu erkennen. Und dagegen anzukämpfen. Auch wenn es schmerzt.«

    Leider verliere ich gleichzeitig immer mehr an der Illusion, dass die Ultras glücklich auf den Verein einwirken mögen.

    Es wird ja oft gedacht, dass wir die Sau sind, die besonders gern durchs Dorf getrieben wird. Es geht aber den Presseproduzenten, die für ihre Interessen schreiben lassen, ganz allgemein nur immer um Delegitimierung der Ansprüche der Fans. Man hat nichts gegen uns im Speziellen. Die Ansprüche der Fans (bezahlbare Tickets, einheitliche Spieltagtermine, Mitbestimmung) stören den Kommerzbetrieb. Dafür wirft man alle in einen Sack. Ich liebe die FAZ immer wieder dafür, dass sie ihren Klassenstandpunkt ungeschminkt mitteilt - Beispiel Eintracht Frankfurt:

    »Aber auch Fischer [Eintracht-Präsident] fällt seit Jahren durch eine eher unreflektierte Fannähe und -liebe auf. Sie ist ein Grund für seine Jahrzehnte andauernde Machtperiode. Aber auch ein Faktor für das, was außer Kontrolle geraten ist. Dabei ist es ganz einfach: Gewalt bleibt Gewalt – ganz egal, in wessen Namen sie ausgeübt wird. Die Eintracht wäre gut beraten, dies vor der Rückkehr der Ultras in die Kurve zu erkennen. Und dagegen anzukämpfen. Auch wenn es schmerzt.«

    Leider verliere ich gleichzeitig immer mehr an der Illusion, dass die Ultras glücklich auf den Verein einwirken mögen.

    Das Aueschwein war schon witzig. Mir geht es eher um Haltung, darum, dass man provoziert, nicht immer mit heiligem Ernst, und dass man im Gegenzug eine Provokation sportlich nimmt. Man muss doch nicht auch noch zugeben, dass man sich ärgert.

    Überempfindliche fühlen sich immer ausgegrenzt.

    »Durchgeimpfte Antifa« ist immerhin witzig. Wir waren früher auch mal witzig. Wollte ich Gründe finden, St. Pauli scheiße zu finden, ich fände welche. Wollte ich Gründe finden, Dynamo scheiße zu finden, ich fände sogar noch mehr davon. Dumme Antifaschisten sind mir lieber als Dumme, die keine Antifaschisten sind.

    Früher hat man tagelang gecampt, um an eine Karte zu gelangen. Heute reicht eine Impfpappe plus Lappen vor der Fresse, Bestellung bequem online. Klar ist die Droge Stadionerlebnis gestreckt, dafür ist das, was die Truppe grad raushaut, besser als der Kick der Dürrejahre.

    PS: Und in Rostock bocken die Leute nicht zulasten Ihrer Liebe zum Verein.