Beiträge von RsQ

    Ich verstehe ja, dass die DFL gern noch die TV-Gelder retten will. Aber um sich mal die Dimension klar zu machen: Würden Großverdiener wie Reus & Co. auf die Hälfte ihres Geldes verzichten, könnte man sicher so manch kleineren Klub retten. Es geht hier nicht um Sozialneid - aber wer (seit Jahren!) knapp 1 Mio. € pro Monat verdient erhält, der kann auch mit 200.000 € noch seeeehr entspannt leben.

    Die These, mit Geisterspielen "tausende Arbeitsplätze" zu retten, erschließt sich mir dagegen nicht. Das mag für die Klubs selbst, also Geschäftsstellen usw., noch leidlich funktionieren. Aber alle, deren Jobs an Zuschauern hängt (Ordner, Imbissverkäufer, ...) rettet man damit trotzdem nicht.

    Der Ausfall auf unbestimmte Zeit ist ja sicher. Wäre ich die DFL, würde ich die Prämisse ausrufen: "Die Saison wird zu Ende gespielt - egal wann." Vielleicht dann eben im Herbst/Winter. Um die Details - problematisch ja v.a. Spielerverträge und Transferfenster - können sich die Beteiligten ja in den kommenden Wochen kümmern. Zeit dürfte sein.

    Vermutlich werden sich 35 von 36 solidarisch zeigen - letztlich sitzen alle in einem Boot. Und Watzke bleibt hoffentlich zu Hause in Quarantäne.

    Problem ist wohl eher, ein Szenario zu finden, auf dass sich alle einigen können. Im Moment wäre es bspw. illusorisch, mit irgendwelchen zeitlichen Szenarien a la "Wir fangen im Mai wieder an ..." zu hantieren.

    Ich glaube, die Wahrnehmung des DFB als "reich" geht angesichts des nun erforderlichen Volumens ins Leere. Ein Großteil der eingenommenen Gelder wird ja auch wieder rausgehauen (Nationalelf, Landesverbände, ...). Die Annahme, der DFB könnte Klubs finanziell direkt stützen (über Kredite o.ä. hinaus), finde ich relativ naiv.

    Finde ich ambivalent. Ja, die haben die Zeichen der Zeit erkannt (und m. E. als erste auch so geäußert). Aber nun direkt nach staatlicher Hilfe zu rufen ("Kredite sind uns zu wenig"), finde ich zwar aus Klub-Sicht logisch, aber mit Blick auf die Herausforderung der kommenden Monate zu kurz gedacht. Profifußball ist in einer solchen Krise das am wenigsten wichtige Subsystem der Gesellschaft! Ja, sichert die Strukturen, rettet die Mitarbeiter und den Nachwuchs (das ist reine Sozialpolitik) - aber dass mit öffentlichen Geldern Profifußball(er) gerettet wird/werden, während anderswo "echte" Firmen sterben, wäre ein Unding.

    Wenn es um "den Fußball" geht: Geisterspiele sind ohne all den Medien-Hokuspokus und Star-Gemache auch nicht mehr als das Gebäbbel am Sonntag um 11 auf dem Sportplatz. "Back to the roots" täte vielen mal gut.

    Sorry, der HFC ist sicher kein passendes Beispiel für "reiche Profiklubs" - aber im Zweifel soll lieber das System erstmal krachen gehen, um wichtige Dinge zu stabilisieren. Solange im Fußball Geld verdient werden kann (und das wird es auch nach der Krise), wird das "Business" sich schnell genug neu aufstellen.

    Neuestes Gerücht(!):

    Zitat

    DFB and DFL are seriously considering ending the season after matchday 26 this weekend with no trophy and no relegation. Teams that currently occupy European places would qualify to the CL & EL and the league would expand to 22 teams next season [Express]

    Da ist in Sachen 2. BL aber noch nichts gesagt.

    Diese ganzen Gedankenspiele helfen nicht wirklich.

    1. Niemand weiß, was in den nächsten Wochen/Monaten kommt. Man kann nur den Spielbetrieb einstellen ... und dann "auf Sicht" abwarten, wie sich die Lage entwickelt.

    2. Das Prozedere muss extrem rechtssicher sein. Niemand, der aktuell Chancen auf Titel, Aufstieg und Klassenerhalt hat, wird sich das am "grünen Tisch" nehmen lassen.

    Hübers hat sich offenbar am Sa. infiziert und hatte "bisher keinen Kontakt zur Mannschaft".

    Cooler Humor eines 96-Fans bei Twitter (wohl bezogen auf den Frust über deren sportliche Leistung):

    Zitat

    Ist eben doch ein Vorteil, wenn die Mannschaft nur 1x die Woche fürs Training zusammenkommt.

    Und dies wäre (um unseren Tabellenstand wissend) die sauberste Lösung.

    Aber nur dann, wenn den DFL/DFB-Experten nicht eine "saubere Lösung" a la "Dann werten wir den aktuellen Tabellenstand als Abschlussergebnis" einfällt ...

    Fragt mal bei Neuhaus in Bielefeld an bzw. würdet ihr das noch so gut finden wenn wir dort oben stehen würden!?

    a) Bielefeld ist egal.

    b) Einen Aufstieg ohne so richtige Emotionen, Aufstiegsfeier & Co. fände ich als Fan eines betroffenen Klubs irgendwie sehr mistig (und Bielefeld war ja nun auch sehr lange aus der 1. BL raus). Und das zieht sich dann ja auch wieder bis hin zu Merchandising-Einnahmen des Klubs usw. Egal. Luxussorgen von anderen.

    Das täuscht in Hannover.

    Die haben glaube 22.000 Dauerkarten verkauft, die immer gezählt werden, egal ob sie kommen oder nicht.

    Schätzungen der wirklichen Zuschauer im Stadion belaufen sich (bis auf das HSV Spiel) auf 12.000 bis 20.000 max.

    Genau SO sah das im TV zuletzt auch ehrlich gesagt aus. Never ever war dort (bei ~24.000 Zuschauerzahl) die Hälfte der Kapazität wirklich belegt.