Aber was ist denn noch übrig? Diese Frage stelle ich mir schon seit ein paar Jahren. Was ist es, das wir unbedingt erhalten wollen? Ich weiß es nicht (mehr). Das Einzige, was ich zumindest noch nachvollziehen könnte, wäre die Hoffnung, das man den Verein wieder so bekommt, wie er vor 10 Jahren war. Mit der Fähigkeit, zu reflektieren, stirbt diese Hoffnung aber. Fußball ist einfach nicht mehr das, was es mal war. Auch nicht in der 3. Liga. Da kann man sich noch so sehr hinstellen und sagen, dass man nicht in die 1. Liga will, weil man den "ursprünglichen" Fußball behalten mag - das ist pure Illusion. Und in ein paar Jahren wirst du damit eben nicht mal mehr 3. Liga spielen können. Wer ehrlich zu sich selbst ist, kann feststellen, dass der Ausverkauf des "ursprünglichen" Fußballs abgeschlossen ist. Inzwischen geht es nur noch darum, die Perversion in astronomische Sphären zu treiben. Ende nicht absehbar.
Wäre ich Unioner, würde ich es mir einfach machen: Die Bundesliga-Spiel in der "Alten Försterei" sind dann für mich das, was Union ausmacht. Die anderen Spiele in der großen Schüssel sind Boni, um ein paar Taler zu verdienen. Ist doch nichts anderes, als wenn Bayern oder Dortmund zu irgendwelchen Vereinen fahren, um Testspiele zu absolvieren und sich das bezahlen lassen. Wer hat, der kann. Vollkommen uninteressant für jemanden, wie mich. Erst Recht als Dynamo. Es kommen immer mehr Wald-und-Wiesen-Vereine aus den unteren Liegen, weil irgendein Kleinmäzen denkt, er könne sich mal eben einen Verein kaufen und den in die Bundesliga führen. Denen ist das Ursprüngliche vollkommen Wurst. Und Dynamo wird das zunächst bezahlen, um sich dann irgendwann (wahrscheinlich eher, als gedacht) in der 4. Liga wiederfinden. Und sehr bald wird es auch mit den Zuschauerzahlen vorbei sein. Dann bleibt Dynamo rein gar nichts mehr, außer einem Briefkopf von 1756 oder so.
Nein, man muss nicht mit den ganz Großen der Branche spielen. Aber ohne baldige Anpassung der Interessen DES VEREINS wird es einfach nur nach hinten los gehen. Klar bin ich gerade der Warner in der Wüste. Aber viel Zeit bleibt nicht mehr.
PS: Das ist übrigens KEIN Plädoyer für unkontrollierte Investoren, noch nichtmal für "KKK". Nur der Hinweis darauf, dass wir SO wie zur Zeit nicht mehr lange weiter machen können. Angst macht mir, dass sich damit niemand zu beschäftigen scheint. Visionen, wie man einen eigenen Weg gehen könnte, habe ich jedenfalls noch nicht wahrgenommen.
Und selbst habe ich auch keine. 