Beiträge von RsQ

    Ja, du hast Recht. 25.000 Dynamos auswärts ca. 200km nördlich vom heimischen Stadion wäre total absurd. Sowas macht man erst, wenn man mindestens 450km fahren muss...

    ... und schon sind wir bei der Eventisierung. Kommen denn diese 25.000 auch alle nach Bochum? Oder nach Sandhausen?

    Ich denke, man könnte gut und gern noch mal 10.000 Gästekarten in Dresden verkaufen.

    Ich wiederhole mich zwar ... aber bei einem Heimschnitt von ~28.000 (inkl. Gäste) wär's irgendwie albern, wenn man plötzlich von 25.000+ Dynamos in Berlin träumt ...

    Vorteil des Olympiastadions: Die Kapazität wäre da, um Herthas Heimschnitt UND jenen von Dynamo unterzubringen. ^^

    Die Bude hat 75.000 Plätze. Herthas BL-Schnitt liegt bei ~42.000. Ausverkauft ist dort bestenfalls gegen BVB und Bayern. Und ob/wie sehr ein Zweitligist für die attraktiv ist ... keine Ahnung. Allerdings hat Hertha eher selten Pokal-Heimspiele, das könnte ein Faktor sein.

    Wenn dort etwas ausverkauft ist, dann sicher nur das originäre Gästeblock-Kontingent (also ~8.000). Vielleicht gingen ja auch erstmal nur 5.000 in den etix-Verkauf, wer weiß das schon.

    Trotzdem wird das sicher nicht ausverkauft. 50.000 wären schon eine gute Marke.

    Es wurden doch Unterlagen eingereicht. Die sind für die zuständige Behörde glaubhaft, weil die Länder untereinander Geburtsurkunden und Co. anerkennen.

    Was willst du denn bei den o.g. Unterlagen anzweifeln, außer als Prinzip das die Afrikaner uns eh alle bescheißen, so arbeitet man (bis auf paar Idioten) aber in keiner Behörde.

    Na ja, letztlich sagen die (für Gambia zuständige) Botschaft in Senegal bzw. das Auswärtige Amt genau das - nur eben in Diplomaten-Sprech:

    https://www.auswaertiges-amt.de/blob/2006232/f…gambia-data.pdf

    Letztlich ist wohl allen Beteiligten klar, welchen Wert gambische Dokumente haben. Eine offizielle Aussage a la "Bananenrepublik" käme allerdings einem diplomatischen Affront gleich, deshalb wird man das vermeiden.

    Würde man in HH diese Maßstäbe anlegen, müssten Jatta & Co. also viel mehr vorgelegt haben als nur eine Geburtsurkunde (die - samt Beglaubigung - de facto gegen Geld erhältlich ist). Letztlich müsste man, um letzte Zweifel auszuräumen, die Fingerabdrücke von Daffeh (der 2015 zum Probetraining mit Visum in Italien einreiste) mit jenen von Jatta vergleichen. Aber hier kommen eben Behörden an Grenzen.

    Das Einhalten von Regeln und Gesetzen hat schon seinen Sinn, sonst bräuchten wir sie nicht und könnten es auch ganz sein lassen.

    Der Fall Jatta zeigt mir: Es gibt einen großen Teil von Menschen, denen genau das inzwischen total egal egal ist (was übrigens jeder auch im lokalen Umfeld beobachten kann). Und die Debatten haben eine Verbohrtheit und Eskalation erreicht, dass man mitunter am gesunden Menschenverstand zweifeln muss.

    Und wenn auch der DFB darauf hinweist, dass Dokumenten prinzipiell zu glauben ist (auch dann, wenn sie aus Staaten mit fraglichen Strukturen und fragiler Dokumentationsbasis stammen), dann gibt er letztlich den Spielbetrieb für jegliche frei benennbare Identität frei. Vermutlich findet aber auch das jeder einfach dufte.

    ***

    entfernt, da Off Topic - Kobold

    Aus welchem Grund Jatta aus Gambia floh bzw. ob es die erzählte Flucht in dieser Form gab, ist bislang nicht bekannt. Genauso übrigens, wie (trotz mehrwöchiger erhitzter Debatten) bislang nichts zur Jatta-Vita von 1998 bis 2015 bekannt ist. Es hat bislang auch kein Freund/Bekannter/Mitspieler/... geäußert: "Ja klar, Jatta, mein alter Kumpel ..." Daffeh hingegen wird - trotz gegenteiliger Belege - verleumndet und verleugnet. Und wenn - wie HSV und DFL behaupten - Daffehs FIFA-Profil Ende 2013 endete ... wie konnte er dann 2014 noch U20-Länderspiele bestreiten? Ein "Hobbyfußballer" Daffeh hingegen, der nie Vereinsspiele bestritt, hat seit 2014 ein FIFA-Profil ... wohlgemerkt in einem System, in dem man nur ein Profil braucht, wenn man international transferiert werden soll. Hat jeder hiesige Kreisliga-Fußballer ein FIFA-TMS-Profil?

    Es gibt da eine lange Liste von Widersprüchen. Es scheint aber genug Leute zu geben, denen das alles total egal ist.

    Schade, dass man diesen Sarkasmus wirklich braucht. Gerade weil hier nicht abschließend aufgeklärt werden kann - und man nicht weiß, was da letztlich wie untersucht wurde -, wird das Thema letztlich weiter wabern.

    Ich finde es jedenfalls verstörend, dass beim Vorwurf einer falschen Identität bei Einreise (samt aufenthaltsrechtlicher Fragen) inzwischen (in Medien und öffentlichem Diskurs) kollektiv so getan wird, als wäre all das das Normalste der Welt. Alle, die die verwunderlichen Vorgänge und offenen Fragen ansprechen, kriegen sofort die Rassismus-Keule übergebraten. Ich finde diese Entwicklung gefährlich, sie spaltet die Gesellschaft.

    Aber mal aus reinem Interesse an alle weltgewandten Reise-Freaks hier: Kann man wirklich ganz ohne Dokumente aus Gambia bis nach Deutschland reisen? Bin ich da zu "deutsch", als dass ich mir selbst bei Fahrten ins EU-(Schengen-)Ausland nochmal Gedanken um gültige Papiere mache?

    Zweischneidig.

    Viele fordern "Beweise" von Sportbild - es ist aber nicht die (originäre) Aufgabe der Presse, Beweise zu liefern. Solange die keine gezielte(!) Hetzjagd draus machen - und das ist es rational nicht, auch wenn das viele emotional anders sehen -, gehen sie ihrer Aufgabe nach, Diskussionsanregungen für die gesellschaftliche Debatte zu liefern.

    Ob/dass da handwerklich nicht alles sauber bis zu Ende recherchiert wurde, steht auf einem anderen Blatt.

    Und die haben es nicht "einfach so" behauptet, sondern sich auf ihre Quellen berufen. Diverse Punkte der Berichterstattung - etwa der am 08.08. (einen Tag nach Veröffentlichung des Sportbild-Artikels) verschwundene Online-Beitrag über das Probetraining von Daffeh in Italien - sind auch unabhängig von Sportbild für jeden nachvollziehbar. Neben den offenen Fragen passieren also auch - faktisch nachvollziehbar - überraschende Dinge.

    Interessanterweise hat das Jatta-Umfeld bislang gar nichts zum Thema gesagt. Wenn doch alles so klar ist, wäre das doch ein Leichtes?

    Stell' dir mal vor, ein Profi aus einem afrikanischen Land "verliert" auf dem Weg nach Europa seine Identität und taucht hier als unbekannter "Hobbyfußballer" in einer Regionalliga-Mannschaft auf. Ist das sportlich fair?

    Na ja, angesichts der vielen "Verdächtigen" - s.a. auch Moukoko beim BVB - müsste man sich eigentlich FIFA-weit darauf verständigen, keine Spieler aus Ländern unter Vertrag zu nehmen, die nicht gewisse Mindeststandards an die Prüfbarkeit einer Vita erfüllen. Betrug wird es (wie in der Kreisliga :D) immer geben - aber dass auch in Profi-Wettbewerben letztlich Spieler mitspielen können, deren fußballerische Vita absolut unklar ist (da geht es gar nicht um die persönliche Vita), finde ich im Sinne eines sportlichen Wettbewerbs ein Unding.


    Hier noch was zum Schmunzeln: Dieser junge Mann ist natürlich 17 und nicht 42.

    Es gibt doch klare Aussagen aus Bremen von der zuständigen Behörde, daran hält sicher der HSV.

    Das kann er ja auch. Im Kern müsste man eigentlich klären, was die Bremer Behörde da eigentlich "geprüft" hat. Die haben sich 2016 von Gambia bestätigen lassen, dass der 2016 in Gambia ausgestellte Pass echt ist.

    Das mag sein. Aber niemand weiß offenbar, wie/auf welcher Basis dieser Pass ausgestellt wurde. Bisher gab es keine Indizien dafür, dass es vor 2016 eben jenen "Bakery Jatta" in Gambia gab. Und die Verwaltungsstrukturen sind natürlich weit entfernt von den hiesigen. Es gibt keine Geburtsurkunden o.ä., Personaldokumente werden quasi "auf Zuruf" unter Berufung auf Zeugen ausgestellt. Letztlich wird man weder beweisen können, dass Jatta Jatta ist, noch dass Jatta Daffeh ist. Die vielen Indizien und die offenen, unbeantworteten Fragen lassen aber Letzteres als wahrscheinlich erscheinen.

    (Das Ganze ist sogar so verworren, dass man - einfach als Beleg für die vermurkste Gesamtlage - nach Gambia fahren und sich dort einen Pass als "Bakery Jatta" austellen lassen müsste. Natürlich, um sich danach in den Vertrag beim HSV einzuklagen. :D)


    Die Blöße wird sich keine eine Bundesbehörde geben (da hängt auch politisch zuviel dran).

    In der Tat. Der "Fall Jatta" legt anhand eines "Prominenten" offen, was seit 2015 im Kontext der Migration offenbar in vielen hunderttausend Fällen faktisch passiert ist. Letztlich leben sehr viele Menschen in Deutschland, deren Vita niemand kennt und die auch niemand prüfen kann (selbst wenn es den politischen Willen dazu gäbe). Zu welch tragischen Einzelschicksalen das führen kann - weil auch einzelne Kriminelle diese Chance nutzen, ihre Identität zu verwischen -, ist immer mal wieder in den Medien zu lesen.

    Zurück zum Sport.

    Insofern sind hier DFL, DFB, HSV und Jatta selbst in der Pflicht, der Diskussion zeitnah ein Ende zu setzen, um endlich Klarheit für alle Beteiligten zu haben.

    Gerade deshalb wundert es mich, dass Jatta/HSV so eisern schweigen. Mit ein paar plausiblen Aussagen und professioneller Kommunikation hätte man das Thema m.E. längst "eindampfen" können. Stattdessen wabern die vielen offenen Fragen unbeantwortet weiter.

    Dutt hat sich nach dem Spiel gegen Wehen selbst ein Stück weit in Frage gestellt als er sich selbst die stagnierende sportliche Entwicklung angekreidet hat.

    Trotzdem stand eine Entlassung wohl nicht zur Debatte. Er ist dann aber offenbar nicht zu einem für heute vereinbarten Gespräch mit dem Vorstand gekommen - das war letztlich der Auslöser für die Freistellung.