Die Regel besagt, dass Abseits wird bei bewusstem Spiel des verteidigenden Spielers (deliberately play) aufgehoben.
So sehr ich Baumgart mag und Stieler hasse: in der Situation hat er korrekt entschieden.
Abseits entscheidet sich im Moment der Ballabgabe. Zu diesem Zeitpunkt steht der Blonde (ich habe es nicht gesehen, kann mir aber auch keine andere Situation vorstellen bei allem, was ich darüber gelesen habe) im Abseits. Abseits ist strafbar und kann nicht von einer anderen Handlung aufgehoben werden. Ob der Paderborner den Ball berührt hat oder nicht, ist absolut irrelevant. Die Regel "Ball kommt vom Gegner" gibt es nur dann, wenn Herr "Gegner" den Ball unter Kontrolle hat und dann beispielsweise einen Rückpass zum im Abseits stehenden Spieler spielt.
Durch das Berühren des Balls entsteht nur dann (und auch nur eventuell) eine neue Spielsituation, wenn der Ball klar seine Richtung ändert. Also wenn der Ball zunächst nie und nimmer beim Abseitsler angekommen wäre, aber genau das durch den Kontakt des Verteidigers dann passiert. Das war ja nun offensichtlich ganz und gar nicht der Fall.
Man kann das Ding drehen, wie man will, es ist und bleibt eine Fehlentscheidung. Mit oder ohne Keller.