Vielleicht war bei Sars & Co. das Entwicklungsinteresse nicht ganz so groß, weil die globalen Fallzahlen zu gering waren, um mächtig Gewinne zu wittern? Impfstoffentwicklung kostet ja auch mächtig Geld.
Bei Ebola ähnlich. Da war das Szenario m. E. schon sehr viel heftiger, aber die Todeszahlen immer noch vergleichbar gering - und: Das kam kaum messbar in die westlichen Industrieländer. An den wahrnehmbaren globalen Konsens, dass man ja auch Menschen in Afrika retten müsste, kann ich mich nicht erinnern.
Es ist und bleibt vor allem eine ethische Frage. Auch Boris Palmer, der ja mächtig auf die Mütze bekommen hat, hat seine Aussage präzisiert. Sinngemäß: Die UNO sagt, die kommende - absichtlich verursachte - Wirtschaftskrise werde die Kindersterblichkeit in armen Ländern massiv steigen lassen. Was also, wenn global 1 Mio. an/mit Corona stirbt, aber gleichzeitig auch 5 Mio. Kinder an den durch Corona verursachten Bedingungen? Wie kriegt man beides zusammen?
PS: Auch gegen HIV gibt es noch immer keinen Impfstoff. Und trotzdem legt man nicht die Weltwirtschaft lahm - weil man damit umzugehen weiß. Diese Stufe des "sicheren Handlings" muss auch in Sachen Corona das mittelfristige Ziel sein. Und dann geht auch Fußball wieder.