Beiträge von RsQ

    Die aktuelle Argumentation der DFL scheint konsequent der Linie "Wir sind Wirtschaftsunternehmen und erwarten die selbe Rückkehr zur Normalität wie alle anderen Wirtschaftsunternehmen auch!" zu folgen.

    Ja, damit kann man sich natürlich strikt vom Sport abgrenzen. Aber eben auch auf dem Rücken der der Gesundheit der Spieler.

    Da gibt es auch nachgwiesener Weise andere Infektionswege als bei Corona. Also vom Danebenstehen und Anhusten bekommste definitiv kein HIV-Virus übertragen. Die Infektionsübertragung läuft da wirklich ganz anders. Mehr muß man dazu sicher nicht erläutern.

    Ja, klar. Aber wie lange hat man gebraucht, um das herauszufinden und all das über HIV zu wissen, was wir heute wissen? Als das in den 80ern losging, war eine ganze Menge unklar und es gab viel Angst. Trotzdem hat man nicht die Wirtschaft lahmgelegt.

    Vielleicht war bei Sars & Co. das Entwicklungsinteresse nicht ganz so groß, weil die globalen Fallzahlen zu gering waren, um mächtig Gewinne zu wittern? Impfstoffentwicklung kostet ja auch mächtig Geld.

    Bei Ebola ähnlich. Da war das Szenario m. E. schon sehr viel heftiger, aber die Todeszahlen immer noch vergleichbar gering - und: Das kam kaum messbar in die westlichen Industrieländer. An den wahrnehmbaren globalen Konsens, dass man ja auch Menschen in Afrika retten müsste, kann ich mich nicht erinnern.

    Es ist und bleibt vor allem eine ethische Frage. Auch Boris Palmer, der ja mächtig auf die Mütze bekommen hat, hat seine Aussage präzisiert. Sinngemäß: Die UNO sagt, die kommende - absichtlich verursachte - Wirtschaftskrise werde die Kindersterblichkeit in armen Ländern massiv steigen lassen. Was also, wenn global 1 Mio. an/mit Corona stirbt, aber gleichzeitig auch 5 Mio. Kinder an den durch Corona verursachten Bedingungen? Wie kriegt man beides zusammen?

    PS: Auch gegen HIV gibt es noch immer keinen Impfstoff. Und trotzdem legt man nicht die Weltwirtschaft lahm - weil man damit umzugehen weiß. Diese Stufe des "sicheren Handlings" muss auch in Sachen Corona das mittelfristige Ziel sein. Und dann geht auch Fußball wieder.

    ... genau DAS ist die spannende Frage. Entweder ist man konsequent und legt alles komplett lahm, bis ein Impfstoff gefunden und breit verfügbar ist (gegen HIV gibt es übrigens bis heute keinen!) - oder man findet Wege, mit akzeptabler Erkrankungsquote leben zu können.

    Fragt sich nur, wer das wirklich entscheiden kann/will/soll. Als Spieler hätte ich derzeit jedenfalls keinen Bock - das hat aber erstaunlicherweise noch niemand so gesagt, oder? (Selbst in der 3. Liga, wenn man mal von einem DFL-Maulkorb ausgehen würde.)

    Ein schönes Zeitdokument. Der Film hatte übrigens Pech mit der Wende: Als er fertig war, interessierte sich kaum noch jemand dafür. Er lief Anfang der 90er mal in einem lokalen Kino in Meck-Pomm (Heimat des Produzenten) und um 2009 mal abends im RBB. Ansonsten war er faktisch verschollen. Finde ich gut, das sowas jetzt auch für alle greifbar ist. Union hin oder her ... ist für alle Spät-DDRler in Fankreisen ein Stück eigene Lebensgeschichte.

    Wie schon gesagt: Wer sich enthält, stimmt nicht ab - er fällt unter den Tisch. 10 von 20 Klubs sind nicht die Mehrheit. Aber wenn es um eine Abstimmung geht und 18 teilnehmen, sind 10 von 18 die Mehrheit.

    Da die beiden Klubs nicht abgestimmt haben, wäre es ja falsch, wenn sie nicht nur nicht dafür waren - man müsste ja genauso unterstellen, dass sie dagegen waren. Beides geht nicht.

    Ist ja letztlich egal. Wäre ich der DFB, wären mir 10 von 20 zu wenig, um die Liga fortzusetzen. Das wird die Liga spalten und verbrannte Erde hinterlassen.

    Bei einer Mitgliederversammlung am 15. Mai soll die Zustimmung zu einer Insolvenz in Eigenverwaltung eingeholt werden. Bis dahin werden die Verantwortlichen alle Chancen nutzen, die Eigenverwaltung der KGaA doch noch zu vermeiden.

    Wollen die etwa an die rote Laterne? Oder war es die aktuelle Saison, in der es bei Insolvenz genau null Punkte Abzug gibt? (Oder galt das nur für Drittligisten?)

    Sky zeigt die Spiele unverschlüsselt

    ... das ist die nächste spannende These in dieser riesigen Diskussion. Einerseits hat Sky derzeit sicher auch Druck, was Abo-Kündigungen betrifft. Liefen die Spiele nur bei Sky, könnten die das sicher mit einer gewissen Zahl von Neu-Abos auffangen. Andererseits ist da die "politische" Seite, die die Spiele gern im Free-TV hätte, um mögliche Massenaufläufe an den Stadien oder private "Sky-Parties" zu verhindern. Spannend ...

    Es gab ja hier schon die These, dass ein Gewöhnungseffekt beim gemeinen Zuschauer eintreten wird.

    Nun ja, in der Kreisklasse wird doch auch faktisch ohne Zuschauer gespielt. Gleiche Sportart, gleiche Regeln. Und für Pay-TV dürfte sowas (d. h. ohne "Konkurrenz" durch Plätze im Stadion) doch paradiesisch sein.

    Denken wir also mal kreativ weiter: Was wäre denn, wenn die DFL-Oberen merken würden, dass Fußball auch ohne Zuschauer im Stadion ganz gut funktioniert? :/

    Oder alternativ: Gäbe es aktuell in einer unteren Liga Spiele und die würden im TV gezeigt ... die hätten irre Quoten, weil es keinen atmosphärischen Unterschied mehr gäbe und viele Leute eben doch "Fußball-ausgezehrt" sind (siehe die Spiele in Belarus).

    Ein Problem, das m. E. auf allen Ebenen noch gar keine Rolle spielte: Der Grundtenor ist ja "Abbruch jetzt - und dann Start in die Saison 20/21". Aber wann fängt die an?

    Ich sehe ehrlich gesagt nicht, dass sich an den Rahmenbedingungen zwischen dem heutigen Stand und irgendwann im Herbst/Winter nennenswert etwas ändert. Für jeglichen Fußball, jeglichen Sport bleibt das Ansteckungsrisiko für die Sportler absolut das gleiche.

    Wer also aktuell meint, das Thema nur auf die nächste Saison vertagen zu können, weil/wenn diese ja im August anfängt ... der täuscht sich meines Erachtens.

    Oder hat jemand schon mal Präziseres dazu vernommen, auch und vor allem von den Ligen unterhalb des DFL-Bereichs?

    Der niedersächsische Verband - nur mal als Beispiel - hätte gern eine Saison 2019/21 gespielt, d. h. die aktuelle Saison irgendwann geordnet zu Ende gebracht. Die Vereine sind aber gerade dabei, das Vorhaben gen Abbruch umzubiegen.