Sachsenring oh Sachsenring olé

  • Erstaunlich, dass Essen dafür Geld hat. Die haben doch selbst ein Defizit von mehr als 3 Millionen Euro.

    Ich glaube die haben nur im kalenderjahr 3 mio miese gemacht, aber am ende der saison plusminus null halbwegs. War also eher ne bilanzielle sache. Angeblich

  • Die erste Woche ist heute bei dieser Aktion vorbei und der Kontostand sagt aktuell 162.503 €. Am Wochenende gabs auch ne Unterstützung aus Fanreihen, mit der Niemand vordergründig rechnen konnte. Die Ultras Chemnitz 99 haben sich zu Wort gemeldet und ebenfalls für diese Aktion geworben. Zur Frage, ob Ende des Vereins oder "die flächendeckende Unterstützung von allen, die den ehrlichen Fußball noch zu schätzen wissen" gabs folgendes Statement:

    "Wir als Ultras Chemnitz 1999 befürworten selbstverständlich die zweite Variante und möchten jedem ans Herz legen, die Crowdfunding-Kampagne des FSV zu unterstützen. Hierbei geht es vordergründig darum, dass wir alle ein Zeichen setzen. Ein Zeichen, um aufzuzeigen, welche Strahlkraft und Bedeutung Fans weiterhin haben.

    Fußball gehört den Fans - Kämpfen, Zwickau!"

  • Wenn's in der Tat heute echt nur ca. 4000 Zuschauer werden ist das schon bissel erbärmlich. Davon vielleicht noch 1000 aus Dresden.

    Ferienzeit hin oder her. :/

  • Man kann nun mal nicht an 2 Orten gleichzeitig sein, dazu war das auch kurzfristig angekündigt. Und für einen Anhänger finden sich deswegen halt auch andere Möglichkeiten, das Anliegen zu unterstützen.

    Für die komplett neue Mannschaft in Zwigge (die haben das tatsächlich geschafft, das bekommt so langsam Konturen) ist das auf jeden Fall ne weitere Möglichkeit, sich erstmal richtig einzuspielen. Würde mich wundern, wenn sich das mit Beginn der neuen Saison gleich in übermäßig vielen Punkten auf der Habenseite niederschlägt.

  • Was ist daran erbärmlich? Erstmal bekommen die Zwickauer ihre Hütte selber nicht voll und als nächstes hätten sie vielleicht doch mal versuchen sollen einen namhaften Gegner zu finden den die Zwickauer noch nie hatten in ihrer Bude, BVB oder S04, anstatt das 100 Freundschaftsspiel gegen Dynamo zu bestreiten. Ist halt irgendwann ausgeluscht.

  • Und wenn es heute das 1000. Freundschaftsspiel wäre, ist es dennoch das wichtigste. So manch einer scheint vergessen zu haben, wo wir selbst vor 20 Jahren noch standen. Dass es "nur" Dynamo geworden ist, liegt vermutlich auch daran, dass auf die Schnelle ein Gegner gefunden werden musste. Es wäre Zwickau zu wünschen, dass sie noch einen größeren Gegner für ein weiteres Spiel dieses Jahr finden.

  • Zwickau hat die Kampagne "Fußball gehört den Fans" gestartet und wirbt für ehrlichen Fußball ohne Investoren und dann sollen ausgerechnet Vereine wie Schalke oder der BVB zu einem Rettungsspiel eingeladen werden? Selbst Union ist schon untragbar.

  • Mal sehen, wie lange Zwickau braucht, um in der Realität anzukommen. Man mag das alles nicht gutheißen (Investoren usw.), aber es ist eben eine völlig einseitige Betrachtungsweise. Beteiligungen oder größere Sponsorverträge sind doch nicht pauschal schlecht. Die Maggies haben noch in der 4. Liga gesungen "Wir sind sie größten der Welt"... Mittlerweile hat man sich dort eines besseren besonnen und sich Teile der Realität zurückerobert und die rosarote 🦄 Einhornwelt zurückgelassen.

  • Zwickau hat ja ausgegliedert. Auf einer Mitgliederversammlung hat man dazu entschieden, dass einmalig 10 % Anteile ohne Zustimmung der Mitglieder verkauft werden können. (Alle weiteren Verkäufe bedürften der Zustimmung der Mitglieder.) Um diese 10 % ging es auch beim abgelehnten Investor. Die Fans konnten die Vereinsverantwortlichen davon überzeugen, es selbst ohne Investor zu versuchen. Der Einstieg hätte ja am Ende bloß dem Stopfen des Finanzlochs gedient.

  • Eben. Man kann dauerhafte Finanzknäppe nicht immer mit der Struktur, dem Osten, den wenigen Firmen usw. wegjammern. Wenn dauerhaft der Schuh drückt, hat man schon bewiesen, dass man es nicht kann. Ein Investor (die haben immer die finanzielle Kompetenz, die Dinge klar zu sehen, ohne Vereinsbrille) sieht das natürlich. Natürlich wollen die mitreden, wenn schon die Kompetenz vor Ort nicht vorhanden ist. Was man aber will ist, dass Geld reingepumpt wird durch einen Partner von außen, der aber nichts entscheiden darf, obwohl man selbst über Jahrzehnte den Beweis erbracht hat, dann man es nicht kann.

    Welcher Investor macht dieses Spiel mit? Keiner, der ein professionelles Asset Management betreibt.

  • Ein Investor (die haben immer die finanzielle Kompetenz, die Dinge klar zu sehen, ohne Vereinsbrille) sieht das natürlich.

    Entschuldigung, aber ist das ernst gemeint? ^^ Ein Investor denkt immer an seine Interessen, seine Gewinnmarge, sein Fortkommen. Ein Sponsor am Ende zwar auch, aber der oder mehrere stellen im Normalfall nicht den ganzen Laden zu ihren Gunsten auf den Kopf. Zumal dieser Herr in Zwickau schon vorab mit sehr viel Vorsicht zu genießen war.

    Mal für dich nochmal ein kurzer Auszug aus der Crowdfunding-Aktion:

    "Noch rechtzeitig wurde dem Umfeld klar, dass die Übernahme viele negative Begleiterscheinungen mit sich bringen würde. Im allerletzten Moment trafen die Offiziellen unseres Vereines in Absprache mit uns Fans eine weitreichende Entscheidung, indem man die Werte unseres Vereins anerkannte, auf die geleistete Arbeit der letzten Jahre vertraute und dem Investor eine Absage erteilte. Das Problem oder auch Bemerkenswerte: Einen sicheren Plan B gab es nicht. Der Investor wurde vom Hof gejagt, in dem Wissen, dass es das für den Verein gewesen sein könnte. Doch wir wollten uns nicht verkaufen.

    ...

    Die 3. Liga war und ist wirtschaftlich aus eigener Kraft für unseren Verein nicht zu stemmen. Wir haben es mit ehrlicher Arbeit versucht – aber sind gescheitert."

    Zitat Ende und mit Blick auf das auch durchgewunkene Geschäftsgebaren anderer (ausgegliederter) Vereine oder Clubs kann man dazu auch sarkastisch sagen, der Dumme is immer der Hochglanz-Müller ähh der Gelackmeierte. Sie haben sich für einen anderen Weg, den des Sponsoring entschieden und sehr viele Fanlager und Gleichgesinnte heben dafür auch den Daumen. Und das ist zu respektieren, Investorentum ist was für Seelenverkäufer.

  • sgd-herzblut Ok, ich habe mich falsch ausgedrückt. Dass ein Investor die Sachkompetenz und finanzielle Intelligenz mitbringt, war gemeint. Natürlich gehts da um Kohle - nämlich um die eigene. Banken, Broker, Investoren usw bewerten Assets alle gleich. Ausnahmlos. Der Rest sind kleine strategische Anpassungen, was man denn für die nächsten Jahre will. Bei Zwickau gibts das eben nicht (nicht nur da nicht...). Begründung: Kasse leer. Investoren können das (überwiegend). Begründung: Kasse voll. So einfach ist das manchmal.

    Mit Deiner Einschätzung des "Investors" bei Zwickau gehe ich komplett konform. 1. ist das kein Investor im klassischen Sinne wie 777 (nur als Beispiel). 2. Auch da hast Du recht; hatte die Personalie eher den Charme eines orientalischen Gebrauchtwagenhändlers (um jetzt nicht Ismaik zu schreiben).

    Aber generell ist der Einstieg eines langfristigen Partners sinnvoll, bzw. kann es sein. Man sollte zumindest den Clubs die Entscheidung lassen, dies zu entscheiden. Nicht alles muss reguliert werden.

  • Und genau das hat Zwickau entschieden - wir gehen bis hierher, aber keinen Schritt weiter. Mit allen Konsequenzen, mit kleineren gebackenen Brötchen und mit viel Beachtung auch von außerhalb. Die leben halt ihren Verein und wollen keine leere Hülle.

    Wenn du aber schreibst, dass es dort Leute gab und gibt die es dauerhaft nicht konnten, muss ich klar widersprechen, im Gegenteil: Diese Anforderungen 3. Liga sind verbandsseitig bekanntlich nicht ohne und was man da 7 Jahre lang bei diesen sehr begrenzten Möglichkeiten immer wieder doch noch gestemmt hat, ist es auch nicht. Deren Ausgliederung hatte am Ende leider keine Alternative. Die hatten aber nie den Plan, oben anzugreifen, da gings immer um den ehrlichen und ehrbaren Abstiegskampf, mit Glück mal gesichertes Mittelfeld, Enochs und Wachsmuth waren die Garanten dafür.

    Wenn aber dein Kader bereits auf Kante geschnitten ist, dir fallen dann noch welche aus, die sportliche Leitung verzichtet sogar selbst zugunsten des Vereins auf Geld und neue Vereinsverantwortliche drehen aber am Rad und greifen verbal in unterste Schubladen, dann passiert sowas, wie letzte Saison.

  • Ich verstehe die ganze Argumentation. Gleichwohl ist freie Wirtschaft ergebnisorientiert, immer und ausschließlich.

    Es braucht dieses Spiel. Die Kassen sind leer. Das "Wie" und "Warum" interessiert niemanden. Wenn Du als Arbeitnehmer über 20 Jahre regelmäßig zu spät kommst, interessiert niemanden das "Warum". Dann bist Du weg. Thats it.

    Zwickau hatte den Anspruch, sich mittelfristig in der 2. Liga zu etablieren. Das geht nicht mit den Strategien von 1978. Aber wenn die sich mit Liga 4, perspektivisch 5 oder 6 zufrieden geben, ist das auch ok.

  • Nein, das wurde in der vergangenen Zeit sogar in Sponsoring-Broschüren kommuniziert. Wenn ich das Ding irgendwo finde, gibt's gern nen Screenshot.

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