Fußball in Deutschland - allgemeine Diskussion

  • Mal bissl über den Tellerrand schauen.

    Ich glaube kaum, das es eine Entwöhnung gibt, wenn ich in den Rest von Europa schaue. In 9 Ländern gibt es keine Kapazitätsgrenzen mehr. In England waren die Stadien am Wochenende voll. Meiner Meinung nach wirken die im Vergleich dazu extrem hohen Regeln in Deutschland extrem abschreckend.

    Sobald die fallen, würde es so voll wie früher sein.

  • Meiner Meinung nach wirken die im Vergleich dazu extrem hohen Regeln in Deutschland extrem abschreckend.

    Sind denn die Regeln in Deutschland soviel höher als woanders? Klar es gibt Länder die sind frei, gibt auch Länder da braucht man eine Impfung.

    Denke wir befinden uns da in der Mitte von den Regeln her.


    Edit: hier ist eine Übersicht

    Fans in Europas Fußball-Ligen - neun Länder mit vollen Stadien - Fußball - sportschau.de

  • Ich glaube kaum, das es eine Entwöhnung gibt, wenn ich in den Rest von Europa schaue.

    Entwöhnung ist vielleicht das falsche Wort.

    Ich glaube, vor 2-3 Jahren gabs es mal eine Aufschlüsselung wer der durchschnittliche Dynamofan ist - wenn mich nicht alles täuscht: männlich 45 Jahre.

    Wieso ist das Durchschnittsalter so hoch? Ist es erklärbar mit den schlechten Zuschauerzahlen von 1996 - 2006(?) ? Hat die Jugend heute andere Prioritäten?

    Wo liegen die Interessen der Dynamofans? Eine jetzige geänderte Freizeitgestaltung u.a. Familie & Freunde? Hätte die sich so oder so verlagert und hat die Coronakrise nur als Katalysator fungiert? Die Frage welchen Stellenwert Fussball in der jetzigen Zeit einnimmt, muss beantwortet werden. Viele arbeiten jetzt anders, die Mo-Fr 40h Woche war einmal. Dazu kommt, wer hat noch wie viele Minusstunden, die abgearbeitet werden müssen. Urlaube die nachgeholt werden wollen, so lange es noch geht, Reisen etc.

    Zitat

    „Viele Menschen sind nach wie vor enttäuscht vom Reformstau.“

    Der Reformstau, den der Vertreter von Unsere Kurve im Artikel nennt, ist auch nicht von der Hand zu weisen. Fussball hat sich zu weit in Richtung in Geschäftemacherei entwickelt. Die großen angekündigten Veränderungen bleiben aus, wer will noch zuschauen, wie andere massig an Geld verdienen und dabei den Fan knechten. Der Fan hat sich das einige Zeit angetan und er hat sich weniger mit dem Fussball verbunden gefühlt, eher mit:

    Zitat

    ...steht das Gemeinschaftserlebnis im Mittelpunkt. In der Regel unterliegt ein Spieltag einem ritualisierten Tagesablauf, von der Abreise zu Hause bis zur Rückkehr“

    kurz, er nutzte den Spieltag als sozialen Treffpunkt. Dem ist nun auch nicht mehr so.

    Ich weiß, alles nicht neu. Die Frage bleibt trotzdem, welche Hebel muss man in Bewegung setzen, um dem Trend entgegen zu wirken?

  • Thema Durchschnittsalter: 44 ist auch das Durchschnittsalter der gesamtdeutschen Bevölkerung. Insofern wäre ne positivere Deutung, dass Dynamo alle Altersgruppen gleichermaßen anspricht. Ein Generationenproblem sehe ich da grundsätzlich nicht.

  • Bierbar, dann bleibt die Frage offen, inwieweit sich die soziale Komponente da auswirkt. Zum reinen Fussballschauen kommen die wenigstens ins Stadion, das Erlebnis will geteilt und zusammen erlebt werden, schlimmer noch, es geht um, sehen und gesehen werden.

    Vorstadt Guerilla, wie verhält sich aber die Veränderung zwischen Bewölkerungsentwicklung Deutschland und Entwicklung Fans im Stadion? Ging das schon immer im Gleichschritt nebeneinher?

    Ich kann mir schwer vorstellen, dass früher im (in) alten Stadion (ien), so viele "alte" Menschen waren. Das Publikum war meinem Empfinden nach deutlich jünger. Wenn das so weitergeht, brauchen wir bald zu den 9000 Schwerbehindertenstehplätzen Rolltreppen im Sitzplatzbereich bis unter das Dach.

  • Wir sollten die Augen dafür öffnen, dass wir in einem der bevölkerungstechnisch ältesten Landstriche der Welt leben. Leider sehe ich hier aufgrund vieler Umstände eher eine Verschlechterung der Lage. Insofern pro Rolltreppe!

    Die Lage bei diesem Thema ist Ernst. Es redet nur keiner drüber. Nur mit unserem Radius 100 km und den 95% Marktanteil darin, werden wir auf Dauer nicht satt.

  • Zitat von Virenschleuder

    Rolltreppen im Sitzplatzbereich bis unter das Dach

    Oder n Vergnügungspark-Katapult. Mit münzbasiertem Fotoshoot selbstverständlich. Ein Steilhang-Lifta ginge auch. Der ließe sich im Spiel sogar zum Biertransporter umnutzen.

  • Das unser Landstrich immer älter wird ist garnicht mal so verkehrt als ein Grund für unseren Altersschnitt. Wobei ich denke das woanders es nicht viel jüngere Fans gibt. Oder?

    Ich denke das zukünftig allgemein die Jugend wegbricht und das hat verschiedene Ursachen. Geld, andere Interessen, immer mehr Auflagen und Beschränkungen. Heute in der TikTok Zeit setzt sich doch kaum einer Samstag früh in den Zug und kommt abends heim. Vom ganzen Wochenende für ein Auswärtsspiel ganz zuschweigen.

    Naja wir werden sehen wo die Reise hingeht. Aber ich denke mit Test und oder Impfung und Maske würden wir aktuell kaum die Bude vollbekommen. Ich glaube nichtmal gegen Schalke wo vor 2 Jahren noch locker 80.000 dabei sein wollten.

    Ich hab jetzt mal wegen Sonntag in mein Freundeskreis gefragt. Von den 10 bis 12 Leuten die immer dabei waren haben 3 garkeine Lust mehr, 2 sagen nur ohne Test und Maske und 2 wollen sich eine Zugfahrt mit Maske nicht antun und bezweifeln das wir alle zusammen sitzen/stehen könnten. Also auch welche den es wie mir um das ganze geht und nicht nur 90 Min Fußball beiwohnen. Für manche ist Dynamo live sehen das aller wichtigste und für andere gehört da eben noch mehr dazu.

  • Wenn ihr vor Corona erlebt hättet, wie ein Vater seine erwachsene Tochter im N2 bei jedem Spiel bis in die 32.Reihe getragen hat, würdet ihr ni so blöde quatschen. Respekt und Anstand sind mittlerweile völlig auf der Strecke geblieben. Falls noch gefragt wird- ja mein Sohn hatte oft mit geholfen.

  • Ja, tschuldigung kniebandage, wir hatten da eher die gesamtgesellschaftlich steigende Zahl der Rentner im Sinn.

    So genau hab ich die Stadion-Details nich vor mir. Sind da keine Lösungen für die Rollifahrer?

  • Bierbar, dann bleibt die Frage offen, inwieweit sich die soziale Komponente da auswirkt. Zum reinen Fussballschauen kommen die wenigstens ins Stadion, das Erlebnis will geteilt und zusammen erlebt werden, schlimmer noch, es geht um, sehen und gesehen werden.

    Vorstadt Guerilla, wie verhält sich aber die Veränderung zwischen Bewölkerungsentwicklung Deutschland und Entwicklung Fans im Stadion? Ging das schon immer im Gleichschritt nebeneinher?

    Ich kann mir schwer vorstellen, dass früher im (in) alten Stadion (ien), so viele "alte" Menschen waren. Das Publikum war meinem Empfinden nach deutlich jünger. Wenn das so weitergeht, brauchen wir bald zu den 9000 Schwerbehindertenstehplätzen Rolltreppen im Sitzplatzbereich bis unter das Dach.

    Die Statistik hab ich auf die Schnelle gefunden: https://de.statista.com/statistik/date…h-lebensphasen/

    Es gibt also im höheren Alter einen gewissen Überhang, was Fußballaffinität betrifft. Ich würde auch sagen, dass sich das im Stadionbesuch wiederspiegelt, denn zum Stadionbesuch gehört auch ein gewisser Wohlstand und die zeitliche Verfügbarkeit. Grundsätzlich schlägt sich der demographische Wandel im Stadion nieder und wird durch oben gezeigte Unterschiede sogar noch verstärkt. Von seinen subjektiven Eindrücken sollte man sich da auch nicht täuschen lassen, denn klar geht man als Jungspund mit seinesgleichen zum Fußball, bevorzugt Steh- statt Sitzplatz und kommt so zu ner ganz anderen Wahrnehmung.

    Dynamospezifisch hatte sicher der Stadionneubau - neben der sportlichen Entwicklung - die gravierenste Wirkung auf die Veränderungen der Zuschauerzusammensetzung.

  • Sehr schöne Statistiken zu vielen Fussballbereichen! Noch mal Danke für das Einstellen.

    Meine subjektiven Wahrnehmungen beziehen sich auf die Zeiten früher im alten Rudi H. Wie war damals die Fanzusammensetzung? Alleine schon der Frauenanteil muss/war deutlich geringer (sein). In deinem Link bin ich nicht fündig geworden.

  • Virenschleuder, um es nicht offen zu lassen: das gestörte Miteinander scheint mir der Hauptgrund für die Unlust der Leute.

    Kann man machen nix. Ein deutscher Verein ist eben auch nur ein Marktsubjekt und keines mit Relevanz für den ideellen Gesamtkapitalisten einer Exportnation.

  • *sing* Ffuuußball int'ressiert uns nicht...

    ne, das mit dem Sozialkontakt ist schon nicht von der Hand zu weisen und das bitte unkompliziert und mit Rahmenprogramm. Bei vielen ist so ne Art Lethargie zu spüren überhaupt was zu machen / sich zu kümmern wenn es nicht mundgerecht organisiert wird. Man hat sich bisslin der Blase eingerichtet. Sagt mein Gefühl so...

  • Interessante Diskussion, wie vor der Krise niemand wusste, wie sich so was auswirkt, ist natürlich auch die Entwicklung "danach" viel Spekulation.

    Was neulich schon mal angesprochen wurde: sind wir mal froh, dass das mit der Erweiterung nicht so schnell ging. Mit bissel Pech säßen wir jetzt mitten in nem halb umgebauten Stadion und das vielleicht jahrelang.

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