Sachsenring oh Sachsenring olé

  • Das ist der heutige Zeitgeist. Wahrscheinlich haben sie den Telefonjoker angerufen oder im Kölner Keller nachgefragt.

    Aber wenigstens hat man jetzt tagelang wieder was zu schmieren. Bis das nächste Scheißhaus zerlegt ist oder irgendeiner nen Aufkleber mit verbotenem Inhalt klebt.

  • Ich muss mal meine Hand schützend über den Schiedsrichter halten. Sowohl aus Sicht von Respekt, Anerkennung, Wertschätzung, Psyche (Beispiel 1) als auch aus Sicht fehlender Fokussierung (Beispiel 2) hat er die einzig richtige Entscheidung getroffen.

    Beispiel 1: Der Vergleich mit eurer Arbeit, wo ihr einfach das Shirt wechselt, hinkt gewaltig. Werdet ihr von 5000 Leuten angeschrien und beleidigt, weil zur Mittagspause ihr den Kaffee 2 Minuten zu spät gekocht habt? Und wenn euch dann noch einer den Kaffee ins Gesicht schüttet, dann würdet ihr natürlich nicht entnervt heem gehen, sondern euch nach Shirtwechsel noch weitere 4 Stunden zum Affen machen lassen. Desweiteren ist Schiedsrichter nicht einfach gemütlich im Sessel sitzen und was in die Tasten hauen, sondern auf dem Level mit mehreren tausend Zuschauer nicht nur physisch, sondern auch psyschich höchst belastend. Das erfordert maximale Konzentration und Fokussierung, wenn man eine Leistung an den Tag bringen möchte, die den Ansprüchen gerecht wird. Glaubt ihr ernsthaft, dass der noch annähernd ne Leistung gebracht hätte, um das Spiel vernünftig zu Ende zu bringen?

    Beispiel 2: Also wenn ich Pilot wäre, würde ich nicht den Rückflug selber fliegen, wenn ich gerade eben nach dem verspäteten Hinflug von 200 Leuten massivst zusammengestaucht wurde und eine Bierdusche abbekommen hab, denn die paar % die mir an Konzentration fehlen, können bei Start oder Landung tödlich sein.

  • Nö, aber er ist ein Mensch.

    Und auch diesen sollten man mit Respekt begegnen, selbst wenn sie Fehler machen.

    Da regt man sich hier über die nachlassende Qualität der Schiedsrichter auf. Wenn der Schiedsrichter zum Freiwild erklärt werden darf, dann haben natürlich auch weniger Leute Lust darauf diesen Job auszuüben und ohne breite Basis keine schöne Spitze.

  • Es ist Assi, keine Frage! Macht aber auch Tür und Tor auf für jedermann Einfluss auf die Liga zu nehmen.

    Finden sich jetzt 10 "clevere" Zwickauer und veranstalten diese Scheiße auf 10 weiteren Plätzen bei der Konkurrenz um den Abstieg ....

    Oh man kommt auf Gedanken!

    Und hier handelt es sich um Bier. Spieler und auch Linienrichter werden bestimmt öfter Mal von Gegenständen am Rand getroffen, da sind auch keine Schauspieler gewünscht. Ach wenn dies ebenfalls mehr als Assi ist.

    Kurzum, es fehlt an Respekt und auch an guten Schiri-Leistungen....

  • und abermals: es ist bei diesem schiri nicht das erste mal, dass er nicht mit kühlem kopf sondern tendenzen von überreagieren hat. da haben ganz andere schiris, die auch schlecht gepfiffen haben, mit kühlem kopf so ein spiel über die bühne gebracht und das sogar auch bei den menschenfressenden dynamos.

    das soll das mit der becherdusche weiss gott nicht verniedlichen, aber herr winter hat scheisse am fuss.

  • Ich frag mich in der Tat auch, warum erst so spät der Abbruch verkündet wurde, die Halbzeitpause sollte als Bedenk/Abwägungsphase doch eigentlich reichen. Wurde der Schiri noch bequatscht / hat sich bequatschen lassen, war man mit der Kommunikation der Entscheidung überfordert, erzieherische Maßnahme im Sinne nachsitzen?

    Hätten es denn die Regularien hergegeben, dass ein Linienrichter die weitere Leitung der Partie übernimmt und für ihn ein Ersatzmann den Wimpel trägt? Was wäre denn gewesen wenn sich der Schieri einfach nur den Knöchel verstaucht hätte und nicht mehr laufen kann? Zwangsläufig auch Spielabbruch? Oder kann der das einfach so entscheiden: ich brech jetzt hier mal ab ...

  • Es ist nicht das erste Mal, dass der Schiedsrichter abgebrochen hat, insofern ist er sich auch der Tragweite bewusst.

    Dass Zwickau schon zweimal gefühlt verpfiffen worden ist (wie campeone schon geschrieben hatte) und dann (wieder!) diese Entscheidungen quasi in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit gegen Zwickau...

    Und wenn dem so ist, dass zuvor für Zwickau ähnliche Situationen nicht (ähnlich) gepfiffen worden sind, wirft das schon ein seltsames Licht auf Herrn Winter.

    Das rechtfertigt nicht die Bierdusche (oder Wasser), lässt aber (wieder) den Vorwurf der Parteilichkeit im Raum stehen.

  • Vielleicht kann es der Verfasser nochmal aufklären.

    Ich meinte schon den Schiedsrichter, gebe aber zu, dass ich das Ganze bissel einseitig betrachtet habe. Inzwischen habe ich hier Argumente gelesen (zum Beispiel von brummer), die ich durchaus auch nachvollziehen kann.

    Ich weiß auch nicht so richtig, ob man hier noch differenzieren kann. Wieviele Bierduschen habe ich in meinem Leben schon gesehen? Und wie oft wurde deshalb das Spiel abgebrochen? Klar macht das die Aktion des Blaumanns nicht besser. Er ist auch nicht der, den ich in Schutz zu nehmen versuche. Mir geht es um das Verhalten der Schiedsrichter, gar nicht so sehr um den einen gestern. Mich ärgert schon seit Jahren, wie (viele, nicht alle) Schiedsrichter auf dem Platz kommunizieren. Diese zur Schau gestellte Arroganz, diese angeborene Fehlerlosigkeit und diese oftmals überhebliche Bestrafung von Spielern und Betreuern nervt unendlich. Es gibt gerade im höherklassigen Fußball sehr viele dieser Typen. Und als Spieler kannst du trotz krasser Fehlentscheidung nichts tun und bekommst sogar noch eine Verwarnung. Zuschauer sehen das und Zuschauer regt das auf. Wie oft haben wir das gerade in Dresden schon erlebt? Und dann kommt so ein Typ namens "Niemand kann mir was" daher und bricht das Spiel ab?

    Gerade, dass Schiedsrichter auch Menschen sind, macht das bissel unerträglich. Der in Saarbrücken hatte sich Haupe doch ausgeguckt (das war wohl auch das, was Haupe ihm noch gesagt hat), auf eine Gelegenheit gewartet. Dabei nimmt der Schiedsrichter aber nicht nur Einfluss auf das aktuelle Spiel, sondern auch noch auf das nächste. Und an der Stelle stimmt was nicht. Aber was willst du dagegen machen?

    Nur nochmal zusammengefasst: Der Schiedsrichter hat das Spiel abgebrochen und damit festgelegt, wer zu bestrafen ist. Das hat er ganz allein entschieden. Meiner Meinung nach (und ja, die ist unerheblich) hätte er das Spiel weiter laufen lassen können, weil die gesamte Szene nicht wirklich bedrohlich war (siehe "Gelassenheit bei Schiedsrichter und allen Umstehenden). Der Typ mit dem Becher ist in diesem Fall der Auslöser und trägt eine hohe Mitverantwortung. Dem hätte man anders begegnen können (beispielsweise zivilrechtlich). Ich mag nicht derjenige sein, der die Schuld prozentual aufteilt. Aber der Auslöser beginnt in jedem Fall schon mal bei 50 Prozent. Den Rest der Bewertung überlasse ich gern Anderen. Für mich ist das Verhalten vieler Schiedsrichter auf dem Platz aber in seiner Gesamtheit auch einer der Auslöser. Und eigentlich kotzen mich beide Seiten an.

  • Nö, aber er ist ein Mensch.

    Und auch diesen sollten man mit Respekt begegnen, selbst wenn sie Fehler machen.

    Da regt man sich hier über die nachlassende Qualität der Schiedsrichter auf. Wenn der Schiedsrichter zum Freiwild erklärt werden darf, dann haben natürlich auch weniger Leute Lust darauf diesen Job auszuüben und ohne breite Basis keine schöne Spitze.

    Kenny Weyh gefällt das!

  • Das lässt sich mit nem verstauchten Knöchel nicht vergleichen.

    Das war auch nur ein Beispiel. Die Frage ist: welche Optionen gibt/gab es, das Spiel ohne diesen Schiedsrichter fortzuführen. Ganz allgemein aber eben in der 3. Liga. Nicht im Nachwuchs in der Kreisliga.

  • Ich hinke mal zu nem Vergleich:

    Grillparty bei Nachbars. Ich bin der arrogante Schnösel, der bei der kleinsten Ruhestörung die Bullen ruft, werde also nicht ohne Grund 1h belöffelt und dann gibt's ein Bier in die Gusche. Bis hier her nicht schön, aber nachvollziehbar.

    Jetzt der Knackpunkt: Ich darf jetzt kein kontra geben, nicht körperlich, noch nicht mal verbal.

    Umziehen und weiter geht's.

    Also wenn man hier sieht, wie einige schon bei kleineren schriftlichen Anspielungen durchstarten...

    Seid Ihr Euch sicher, dass man diese Gelassenheit einfordern kann? Ich weß ni.

    Nachtrag :

    einige der Partygäste legen Dir die Beherrschung als Schwäche aus und beim nächsten Treffen gibt's wieder ne Dusche.

    Einmal editiert, zuletzt von matz (24. April 2023 um 08:39)

  • Da regt man sich hier über die nachlassende Qualität der Schiedsrichter auf. Wenn der Schiedsrichter zum Freiwild erklärt werden darf, dann haben natürlich auch weniger Leute Lust darauf diesen Job auszuüben und ohne breite Basis keine schöne Spitze.

    Noch dazu wo es weitaus geringer bezahlt ist als die 22 anderen Typen auf dem Feld.


    Letztendlich ist ja so ein Abbruch auch ein Zugeständnis nicht mehr neutral weiterpfeifen zu können, was neutral betrachtet nachvollziehbar ist.

    Egal wie er vorher gepfiffen hat, es darf nicht darin enden, das der Schiri angegriffen wird.

    Es läuft ja jetzt schon im Amateurbereich aus dem Ruder, wenn man das im Profibereich durchgehen lassen würde weiß doch jeder was am nächsten Wochenende gelebt wird.

  • Ich weiß nicht worüber ihr hier diskutiert.

    Es gibt einfach Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen. Punkt.

    Den Schiedsrichter so anzugehen ist eine Grenzüberschreitung.

    Nichts - einfach nichts - rechtfertigt diese Aktion.

    Wo wollt ihr denn die Grenze ziehen wenn nicht bei körperlichen Übergriffen ?

    Dazu gehört ne Ladung Bier in die Fresse genauso wie ein Bierbecher in die Fresse oder die Feuerzeugsalven.

    Wollt ihr allen Ernstes verschiedene Angriffe auf den Spielleiter zulassen und kategorisieren?

    Was ist noch vertretbar was ist zu viel? Das legen wir als Fans fest?

    Viel Spaß damit.

  • Ich habe mir gestern das Zwigge Spiel nochmal in den Highlights angeschaut und finde seine entscheidungen nicht so fehlerhaft wie einige beschreiben.

    1. Die Rote Karte: bei der Roten Karte kann man diskutieren ob es sie wirklich geben musst, wenn du so ins Tackling gehst und der vermeintlich letzte mann bist, dann kannst du sie schon geben aber ist sehr Streitbar.

    2. Der Elfmeter: Ist für mich keine Diskussion wert, für mich ein klarer Elfer. Der Zwickauer springt hoch, dreht sich weg hält sein Arm vor das Gesicht und dadurch vergrößert er seine Körperfläche, dass der Ball genau da lang fliegt ist natürlich Pech aber ein klarer Elfer.

    3. Abbruch: Du kannst so scheiße Pfeifen wie du willst aber sowas gehört sich nicht! Klar du hast Frust als Fan aber als Erwachsener sollte man sich zusammenreißen können und deinen Frust nicht an andere auslassen.

  • Ich lese immer Bierdusche. Darunter verstehe ich schon was anderes.

    Hat jeder selbst schon im Stadion mitgekriegt. Beim Torjubel interessiert es nicht. Wenn in ner normalen Situation n halbes bier auf meinem Kopf landet, gibt es schon mal n bösen blick,

    ABER, das lag hier nicht vor.

    Wenn n fremder von vorne kommt, mich vollpöbelt und mir das konplette bier in die fresse schüttet, kriegt er wahrscheinlich eine gelangt. Und da glaube ich auch nicht, dass das hier den meisten schon oft passiert ist. Das würde wohl, wenn man mal drüber nachdenkt, wohl jeder einige stufen über dem stellen, was man allgemein unter bierdusche im Stadion versteht.

  • Fußball dürfte weltweit nach wie vor der einzige Sport sein, bei dem du einen Schiedsrichter tätlich angehen kannst und die überwiegende Reaktion aus "Der soll sich nicht so haben! Mimose! Völlig überzogene Reaktion. So schade für die weitgereisten Fans." besteht.

    Von allen gebrachten Argumenten ist dieses hier für mich am geeignetsten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so eine Aktion im Handball, Hockey oder Basketball möglich wäre und dann auch noch über die Notwendigkeit des Abbruchs diskutiert wird. Akzeptanz von Entscheidungen auch wenn es schwer fällt, schult die persönlich Entwicklung. Gerade im Hinblick auf Nachwuchs und gesellschaftliche Entwicklungen.

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