Fußball in Deutschland - allgemeine Diskussion

  • Dann präzisiere ich: er gibt weit weniger als er zuvor genommen. Was er der Allgemeinheit an Vermögen stiehlt, das verteilt er nach seinem Gutdünken an ihm persönlich genehme Einrichtungen.

    Wenn ich also in meinem stillen Kämmerlein eine App schreibe, die eine Milliarde Euro wert ist, wem habe ich diese Milliarde denn genommen und wer hätte diese Milliarde, wenn ich diese App nicht geschrieben hätte und woher kam diese eigentlich ursprünglich?

    Und wieviel hat die Welt insgesamt und wer bestimmt das eigentlich, wie viel es gibt?

    Und wenn jemand ein Dieb ist, wieso ist er dann nicht im Gefängnis? Wieso werden diese Straftaten ignoriert?

  • Die Macht der Worte: bei "Ein Mäzen kann nur geben, was er vorher genommen [hat]." hätte ich noch zugestimmt. Bei "Was er der Allgemeinheit an Vermögen stiehlt [...]" nicht mehr.

    Nehmen kann man auch, was einem freiwillig angeboten wird. Stehlen ist die Wegnahme Widerwillens.

  • Hopp hat nicht allein bei SAP in die Tasten gegriffen. Den Wert haben größtenteils Angstellte "erwirtschaftet", sicher nicht mit gieringem Lohn, aber so, dass am Ende natürlich genug (Privat-)Gewinn steht.

    Was soll den Wert Deiner App ausmachen? Deine Arbeitszeit? Ein Algorithmus? Nutzerdaten?

  • Die Idee fällt doch nicht aus der Wolke. Es gibt keine noch so einfache Erfindung, die nicht auf der Leistung der Menschheit insgesamt fußt. Nur heute lohnt es sich milliardenfach, eine solche Idee zu reiten. Das ist legaler Diebstahl, wenn belieben. Und wenn die feinen Damen und Herren sich dann als Wohltäter feiern lassen, weil sie medienwirksam ein Hundertstel ihres Vermögens an beispielsweise ein Waisenhaus spenden, dann ist das darüber hinaus auch noch zynisch.

  • Leider funktioniert das nicht so, wie ihr euch das vorstellt. Ebenfalls leider ist das Thema so komplex, dass man damit in einem eigenen Thread tausende Seiten füllen kann.

    Mal ganz davon abgesehen, dass das Thema nur peripher etwas mit Hopp zu tun hat.

    Ich will mal sehen, wie SAP geführt wird, wenn auf einmal nicht mehr 5 Chefs da sind, die genau Ahnung von dem haben, sondern 100.000 und jeder gleiches Mitentscheidungsrecht hat, was Einfluss auf 100.000 Arbeitsplätze hat.
    Ich kann euch eine Antwort vorweg nehmen: Die 100.000 würden ganz schnell wieder zurück zu den 5 wollen.

  • Äh nee, bäks! "Der Staat" kann ja noch nichtmal ein paar Ampullen richtig zählen.

    Abgesehen davon ist das eben in der hochindustrialisierten Gesellschaft so, dass der an Geld bemessene Wert oftmals in keinem Verhältnis zur Realität steht. Das kannst du beim Schlüpper für knapp 3 Euro genauso sehen, wie beim Bentley, der auch nur 4 Räder plus Reserve hat. Und eine App für eine Milliarde ist dann sicher auch nicht ganz realistisch eingewertet. Und das schließt der Kreis, um wieder beim "Fußball in Deutschland" zu landen.

    Ach ja, der Bundeshopp hat seine Milliarden genauso wenig im stillen Kämmerlein gesammelt, wie Bill Gates in einer Garage, Jeff Bezos in irgendeiner City im Tante-Emma-Laden oder Karl Albrecht beim Sparen an der Seife.

  • In dem Interview im meist öden Neuen Deutschland mit dem Autor Pavel Brunssen:

    Zitat von Pavel Brunssen

    Fußball im Kapitalismus ist ein Problem, wenn man faireren Wettbewerb wünscht. Wer das erkennt, braucht die Verschiebung über die Sündenbullen nicht mehr. Und er hört vielleicht auch damit auf, umso gnädiger mit dem eigenen Verein umzugehen je mehr er sich an RB aufreibt. Man kann die Schuldfrage übrigens ja auch umdrehen: Die Jagd nach immer neuen Werbeflächen, der Wille und Zwang, immer noch einen Euro mehr zu machen - dieser ganze Prozess hat den Fußball erst attraktiv gemacht für Firmen wie Red Bull.

    Das Abschreckendste, was er dann über RB sagt, reichte mir ja schon allein:

    Zitat

    Ich habe beispielsweise mit einem Leipziger Fußballfan gesprochen, der sein Leben lang zum heutigen Regionalligisten Lok Leipzig gegangen ist. Nachdem er eine Familie gegründet hatte, wollte er dort nicht mehr hin. Er wollte zusammen mit seiner Familie einen schönen Tag verbringen, gemeinsam entspannt Fußball gucken. Dafür schien ihm RB geeigneter.

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